Was ist Glück überhaupt und was macht uns glücklich?
Diese Woche war wieder Weltglückstag. Immer ein schöner Reminder, mal zu hinterfragen „Bin ich eigentlich glücklich?“ beziehungsweise „Wie glücklich bin ich?“
Genau um diese Fragen geht es in diesem Blog-Artikel. Und um den gewagten Versuch, umsetzbare Wege zu finden, um aus der Schleife von negativen Gefühlen wie Frust und Wut, oft gepaart mit dem Gefühl der Hilflosigkeit und Ohnmacht, herauszukommen.
Der Weltglücksatlas
An dem Weltglückstag wird auch der Weltglücksatlas veröffentlich. Eine gute Chance, mal darauf zu schauen, wie es in anderen Ländern aussieht und was die Länder voneinander unterscheidet.
Wie zu erwarten ist Finnland wieder auf dem ersten Platz, zum achten Mal in Folge.
Auf den weiteren Plätzen tummeln sich Schweden, Island, Dänemark, Norwegen. Anscheinend der ganze Norden. Auch das ist nicht neu.
Was macht der Norden anders?
Erstaunlich, dass gerade die nördlichen Länder immer wieder so gut abschneiden in diesen jährlichen Glücksreports. Sie sind doch oft bemitleidet und fast schon gefürchtet wegen der sehr kurzen Tage im Winter und der damit einhergehenden Dunkelheit. Das kann doch nicht glücklich machen!
Was machen die Menschen dort anders?
Dunkelheit im Winter hin oder her, das Leben wird durch einen anderen Umgang miteinander geprägt. Es zählt mehr die Gemeinschaft und die individuellen Interessen stehen hinter den Interessen der Gemeinschaft zurück. Denn nur gemeinsam kommt man weiter. Und es ergibt sich ein tiefes Gefühl der Zugehörigkeit. (Und so lässt sich auch der lange Winter besser ertragen!)
Es ist völlig normal, dass die stärkeren Schüler und Schülerinnen den schwächeren helfen. Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen ist deutlich leichter, sowohl für Väter als für Mütter. Es wird als normal angesehen, wenn man um 15 Uhr Feierabend macht, um die Kinder abzuholen. Und alte Menschen sind im täglichen Leben besser integriert.

Warum sind die Deutschen gefühlt nicht glücklich?
Das einzig Gute, was sich über Deutschland in diesem Bericht sagen lässt, ist, dass wir um zwei Plätze gestiegen sind, vom 24. auf den 22. Platz.
Aber was ist der Grund dafür, dass die Deutschen gefühlt immer auf den unteren Rängen landen? Und das, obwohl wir in einem Land leben mit hervorragender Gesundheitsvorsorge (da kann man jetzt meckern, aber wir haben noch immer eines der besten Krankenversorgungssysteme weltweit). Wir haben wenig Korruption und Kriminalität im weltweiten Vergleich, gemäßigtem Klima mit bisher wenig Umweltkatastrophen und immer noch einen sehr gehobenen Wohlstand.
Geht es um die individuellen Möglichkeiten, sieht es bei der Umfrage gut aus. Wir können uns hier sehr gut persönlich ausleben. Nach dem Motto, was kratzen mich die anderen. Allerdings begreifen wir diese Individualisierung nicht als Privileg, sondern als Normalität.
Dadurch geht uns der Blick auf die Gesellschaft und die Gemeinschaft verloren.
Depression und Einsamkeit greifen wie ein Virus um sich. Auf der einen Seite wird Rücksichtnahme sofort als Einschränkung der persönlichen Rechte gesehen. Und die gehen hier über alles. Gerade in Corona-Zeiten war das erschreckend zu beobachten.
Auf der anderen Seite beschweren wir uns genau über die zunehmende Rücksichtlosigkeit anderer, erwarten ungefragte Hilfe und sind enttäuscht, wenn wir uns in einer Situation wiederfinden, in der wir uns alleine und immer häufiger auch einsam fühlen.
Als Gesellschaft kommen wir so sicher nicht weiter.
Wir wollen alles nach unseren eigenen Wünschen und das im möglichst großen Stil. Auf der anderen Seite beklagen wir uns, dass wir damit andere auch ausklammern. Aus unserem Leben und aus der Gesellschaft.
Was macht denn jetzt glücklich?
Unabhängig von einem Weltglücksatlas gibt es fünf Punkte, die (gefühlt) glückliche Menschen eint. Ich will hier mal den Versuch wagen, diese Punkte zu benennen.
Vielleicht findet sich ja etwas darunter, was es lohnt, das Augenmerk mal ein wenig genauer darauf zu richten.
Aber Vorsicht, es könnte glücklich machen!
Glückliche Menschen suchen nach neuen Erfahrungen
Glückliche Menschen lassen sich nicht von der Routine des Alltages gefangen nehmen. Sie wissen, dass eines der wahren Geheimnisse des Glücks daran liegt, immer wieder neue Erfahrungen zu machen. Und ja, dass heißt auch, Veränderung nicht von vornherein negativ gegenüberzustehen, sondern sie als aufregend und durchaus positiv zu sehen. Wer weiß, es könnte ja auch nach vorne losgehen!
Tipp: Lebe das Leben auf eine Weise, die dich neue Möglichkeiten entdecken lässt. Probiere immer wieder etwas spannendes Neues aus.
Sei ruhig auch mal verrückt und mutig. Danach wirst du dich großartig fühlen! Wage dich an Bereiche heran, die außerhalb der „Komfortzone“ liegen. Sich selbst zu erfahren und herauszufordern sind zwei der wichtigsten Übungen für den Geist, halten ihn gesund und verhelfen zum Glück.

Glückliche Menschen halten nicht an der Vergangenheit und negativen Gedanken fest
Wenn wir uns an den Ärger und die Wut unserer Vergangenheit festklammern, egal ob von gestern oder vor 20 Jahren, hält dies uns davon ab, glücklich zu sein! Wenn wir vergangenen Groll nicht vergessen können und schlechte Erinnerungen immer wieder heraufbeschwören, ziehen wir weitere schlechte Dinge, Menschen oder Erfahrungen an. Ebenso ist es, wenn wir nur das (vermeintlich) schlechte in der Welt sehen und uns darauf konzentrieren.
Wirklich glückliche Menschen haben gelernt, die guten Erinnerungen festzuhalten und die schlechten Erfahrungen loszulassen. Denn sie liegen in der Vergangenheit und sind somit nicht mehr zu ändern. Jeder weitere Groll oder Frust, Wut oder Angst sind absolute Energie- und Zeitverschwendung.
Tipp: Anstatt in schlechten Erinnerungen zu verharren lieber an gute Erinnerungen denken und sich auf zukünftige Erlebnisse freuen. Lenke deine Konzentration auf das Leben im Augenblick.

Glückliche Menschen bleiben sich treu
Glückliche Menschen verstricken sich nicht in dem Versuch, es allen recht machen zu wollen. Sie verstehen, dass sich Glück im Leben nur einstellt, wenn sie so sein dürfen, wie sie sind. Sie nehmen sich selbst mit Stolz und Freude an. Das ist übrigens nicht als Gegensatz zu Rücksichtnahme und dem Blick auf die Gesellschaft zu verstehen.
Diese Rückbesinnung auf sich selbst kann nach Jahren des Versuches, anderen zu gefallen, eine große Herausforderung bedeuten. Zugleich ist die Anerkennung der eigenen Schönheit und Einzigartigkeit ein erfrischender Schritt, der viel Glück ins Leben bringt.
Tipp: Verstelle dich nicht. Mache dich nicht zu jemandem, der deinen eigenen Erwartungen oder den Erwartungen anderer entspricht. Nehme dich stattdessen an ohne wenn und aber. Denn du bist etwas Besonderes mit einzigartigen und wundervollen Eigenschaften.

Glückliche Menschen kennen den Einfluss ihrer Ernährung auf ihre Laune
Wie jedes Organ in unserem Körper benötigt auch unser Gehirn Nährstoffe, um optimal arbeiten zu können.
Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und B und weitere Nährstoffe sind eng mit der Gesundheit des Gehirns und somit unserer Stimmung verbunden. Glückliche Menschen mögen den komplexen Zusammenhang zwischen Ernährung und Stimmung nicht kennen, aber sie verstehen, dass unsere Ernährung unsere Gefühle beeinflusst. Eine ungesunde Ernährung mit vielen Konservierungsstoffen, Fertiggerichte, Zucker und gesättigte Fettsäuren lässt Menschen dumpf und träge werden.
Tipp: Eine reichhaltige Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, komplexen Kohlenhydraten, fettarmen Milchprodukten, mageren Proteinquellen, wenig Fleisch und belebenden Gewürzen gibt dem Körper Energie und unterstützt unser Wohlbefinden, was unsere Stimmung direkt auf positive Weise beeinflusst!

Glückliche Menschen richten ihre Aufmerksamkeit auf das Glück
Glückliche Menschen wissen, wie sie ihre Aufmerksamkeit auf das Glück richten.
Jeder von uns zieht sowohl positive als auch negative Erfahrungen, Situationen und Menschen an. Und zwar abhängig davon, worauf wir uns konzentrieren! Wirklich glückliche Menschen haben dies erkannt. Sie wissen, dass sie kein Glücksgefühl empfinden können, wenn sie ihre Aufmerksamkeit nur auf die Dinge richten, die sie nicht wollen und die ein negatives Gefühl auslösen!
Tipp: Lerne darauf zu achten, wie du dich fühlst. Denkst du mit Freude an das Glück, das du bereits hast/hattest? Oder verharrst du mit deinen Gedanken bei negativen Erfahrungen?

Zu verstehen, dass die Gefühle, auf die wir uns konzentrieren, ähnliche Erfahrungen anziehen, ist wahrscheinlich das wichtigste Geheimnis von allen!
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